Meilensteine

Sursee als zertifizierte Energie­stadt will die Umsetzung der 2’000-Watt-Gesel­lschaft aktiv fördern. So haben die drei Partner ewl, die Stadt Sursee und die Korpo­ration Sursee die Heraus­forde­rungen einer zukünftig nach­haltigen Wärme­versor­gung für Sursee gemeinsam ange­packt. Im Frühling 2020 wurde die Wärme­verbund Sursee AG gegründet. Die Wärme­verbund Sursee AG bezweckt die Erstellung und den Betrieb von Wärme- und Kälte­netzen im Raum Sursee und der dafür erforderlichen Produk­tions­anlagen. Der poten­zielle Wärmebedarf der Stadt Sursee wird im Jahr 2050 insgesamt rund 53 Giga­watt­stunden betragen. In einer ersten Etappe wurde Ende 2020 im Quartier Isebahn Vorstadt mit der Planung der neuen Wärme­ver­sor­gung aus indus­triel­ler Abwärme der RAMSEIER Suisse AG begonnen. Die weitere Planung und Umsetzung im gesamten Siedlungs­gebiet erfolgt in Etappen. Diese richten sich nach der konkreten örtlichen Nach­frage­situation sowie den tech­nischen und wirt­schaft­lichen Möglich­keiten. Die Nutzung von Abwärme und von ökologischen Energie­quellen wie Holz, See­wasser, Grund­wasser und ober­flächen­nahe Geo­thermie wird geprüft und wenn geeignet ausge­baut.

Dank der effi­zien­ten Energie­nutzung leistet die Wärme­verbund Sursee AG einen wesent­lichen Beitrag für den Klima­schutz. Sie setzt sich für die Förderung von erneuer­barer Energie ein und unter­stützt eine wirkungs­volle Umsetzung der lang­fristigen Energie- und Umweltz­iele.

Der Verwaltungs­rat der ewl Energie Wasser Luzern Holding AG hat Patrik Rust zum neuen Vorsitz­enden der Geschäfts­leitung von ewl gewählt. Er wird die neue Funktion am 1. Mai 2021 antreten. Der 47-jährige Familien­vater aus Root arbeitet seit 2003 bei ewl und hat dabei mehrere Führungs­positionen durch­laufen. Nachdem er die Abtei­lungen Netz­wirt­schaft und Engineering leitete, wurde er 2013 in die Geschäfts­leitung gewählt. In dieser Funktion ist er für den Bereich Rohrnetz mit der Wasser-, Erdgas- und Wärme­infra­struktur verant­wortlich. Der gewählte Vorsitz­ende der Geschäfts­leitung freut sich darauf, die Verantwortung für ein modernes und ökolo­gisches Energie­dienst­leistungs­unternehmen zu über­nehmen. Patrik Rust will die Chancen der Dekar­boni­sierung und Digi­tali­sierung wahr­nehmen und den Erfolgs­weg von ewl fort­setzen.

Windenergie ist ein wichtiger Baustein für eine Energie­versorgung, die auf erneuer­bare Energie­quel­len setzt. ewl erweiterte 2020 das Portfolio für erneuer­bare Strom­produk­tions­anlagen um zwei weitere Wind­parks. Damit ist ewl an 13 Wind­parks in der Schweiz, in Deutschland und Frankreich beteiligt. Mit dieser Investition konnte ewl die Wind­strom­produktion um 5.34 Giga­watt­stunden weiter ausbauen. Die zwei neuen Wind­parks erwarten eine gemein­same Jahres­produktion von 38.4 Giga­watt­stunden. ewl investierte bereits in der Vergangen­heit über verschiedene Gesell­schaften in Windparks. Die Investitionen in auslän­dische Wind­energie­anlagen tätigt ewl jeweils mit starken Partnern. Da Schweizer Windparks aufwendige Bewil­ligungs­verfahren erfordern, das Wind­auf­kommen in der Schweiz generell tiefer ist und gute Standort­möglich­keiten rar sind, werden Investi­tions­möglich­keiten vorwiegend in Europa wahr­genom­men.

2020 wurde mit dem Ausbau des Fern­wärme­netzes in Littau begonnen. Der komplexe Bau der Leitungen an der Flur­strasse gestal­tete sich als anspruchs­voll und brachte Verzöger­ungen mit sich. Die erste Wärme­lieferung im Stadtteil Littau wird im März 2021 erfolgen. Als eines der grösseren 2000-Watt-Areale wird im Frühling 2021 die Über­bau­ung Grossmatte im Stadtteil Littau an das Fern­wärme­netz angeschlossen. Im Rontal wurde für das Gebiet Längenbold Root die Planung des Wärme­netzes weiter intensiviert. Ende 2020 wurde die entsprech­ende Baube­willigung erteilt. Folglich konnte im Januar 2021 mit dem Bau des Leitungs­netzes gestartet werden. Die erste Wärme­lieferung wird in der Heiz­periode 2021/22 erfolgen. Dadurch profitieren Kundin­nen und Kunden in der Region, unter anderem auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Überbauung Ledipark, von den Vorteilen der umwelt­schonenden Wärme­versor­gung.

Seit 2020 nimmt ewl etappen­weise das neue Glas­faser­netz der Stadt Kriens in Betrieb. Bis Ende 2023 werden rund 17’500 Glas­faser­anschlüsse in Kriens realisiert. Dadurch profitieren Krienserinnen und Krienser von einem ultra­schnel­len Internet von bis zu zehn Gigabits pro Sekunde. Die Stadt Kriens erhält damit Zugang zu einem der schnells­ten Netze der Schweiz. Moderne Nutzungen wie Streaming­dienste und Cloud-Nutzungen im Home-Office führen dazu, dass Private wie auch Unternehmen immer höhere Band­breiten benötigen. Der Anschluss in die digitale Welt ist für einen Grossteil der Bevölkerung unve­rzicht­bar.

Im Herbst 2018 wurde das Quell­wasser­werk Sonnenberg in Betrieb genommen. Ein Rückblick auf die Jahre 2019 und 2020 zeigt eine bemerkens­werte Erfolgs­geschichte: Die durch­schnitt­liche Nutzung von Quell­wasser lag bei hohen 98.8 Prozent. Acht Milliarden Liter Luzerner Trink­wasser wurden in diesem Zeitraum im Quell­wasse­rwerk aufbereitet. Zum Vergleich: Der tägliche Bedarf an Trink­wasser in der Stadt Luzern beläuft sich auf 30 Millionen Liter. Durch die hohe Nutzung von Quell­wasser wurde das Pumpen von See- und Grund­wasser reduziert. Dank dem natürlichen Gefälle fliesst das Quell­wasser selbständig von der Quelle zu den Kunden. Damit konnten 43 Prozent Strom eingespart werden.

Unternehmen, die im Jahr mehr als 0.5 Giga­watt­stunden Wärme oder Elektrizität benötigen, gelten als Gross­verbraucher und sind heute in vielen Kantonen dazu verpflichtet, Effizienz­massnahmen zu ergreifen. Mit einer Universal­ziel­verein­barung (UZV) können Betriebe ihren nach­haltigen Umgang mit Energie belegen und erfüllen damit den Gross­verbraucher­artikel. ewl ist Vertriebs­partner der act Cleantech Agentur Schweiz und durfte im Jahr 2020 für die Luzerner Kantonalbank, Viva Luzern, das Seehotel Hermitage, GWF MessSysteme AG und weitere namhafte Unter­nehmen die wirksamsten Mass­nahmen identifi­zieren und sie bei der Erfüllung der UZV beraten. Eine weitere Möglich­keit, die gesetz­lichen Auflagen zu erfüllen, bildet die Energie­verbrauchs­analyse. Eine solche hat ewl unter anderem für die Verkehrs­betriebe Luzern erstellt mit dem Ziel, eine Energie­effizienz­steigerung von rund 15 Prozent in den ersten drei Jahren zu erreichen.

Mitten in der Stadt Luzern produziert ewl im Klein­wasser­kraftwerk Mühlenplatz durchschnittlich 2.3 Giga­watt­stunden ökologischen Luzerner Wasser­strom und versorgt damit rund 550 Vier-Zimmer-Haus­haltungen. Im Frühling wurde der bestehende Fisch­aufstieg mit einer Holz­rampe für Biber ergänzt. Dies, damit auch wandernde Biber das Reuss­wehr und das Klein­wasser­kraftwerk Mühlenplatz überwinden und den bisher unbe­sie­del­ten Abschnitt der Reuss strom­aufwärts gefahrlos erreichen können. Mit dem Bau der Biber­rampe setzt ewl ein wichtiges Zeichen für die Produktion von ökolo­gischem Strom im Einklang mit den Bedürf­nis­sen von Natur und Tieren. Der Bau der Biber­rampe wurde aus dem ewl Ökofonds, der «Aktion Biber & Co.» Zentralschweiz von Pro Natura und Pro Natura Luzern sowie der Fachstelle Umwelt­schutz der Stadt Luzern finanziert.

Es gibt wenige Gebäude mitten in Luzern, die so sicher sind wie der Wartegg­stollen. In den sechziger Jahren zum Schutz für 1’000 Menschen gebaut, werden dort in Zukunft Milliarden von Daten­bits gesichert. Die Inbetrieb­nahme erfolgt im ersten Quartal 2022. Bis dahin ist ewl damit beschäftigt, den ehemaligen Bunker in ein ökologi­sches Rechen­zentrum mit Anschluss an das städtische See-Energie Netz zu transformieren. Die Server werden ganz­jährig nach­haltig mit See­wasser gekühlt. Die Abwärme des Data­centers nutzt ewl wiederum, um Warm­wasser aufzu­berei­ten und im Winter Gebäude zu wärmen. ewl stellt mit diesem Rechen­zentrum eine weitere zukunfts­orientierte Infra­struktur zur Verfügung.

Mit dem deutlichen Ja-Stimmen-Anteil der Stadt­luzerner Bevölkerung von 63 Prozent zur Teil­revision der Bau- und Zonen­ordnung für den Stadtteil Luzern ist eine wichtige Hürde auf dem Weg zum Baustart auf dem ewl Areal genommen. Dank diesem Volks­entscheid ist jetzt die gesetz­liche Grundlage vorhanden, um die nächsten Planungs­schritte ein­zu­leiten. Die Aktionäre der ewl Areal AG – die Stadt Luzern, die Allgemeine Bau­genos­sen­schaft abl und ewl – sind sich des hohen öffent­lichen Interes­ses und der region­alen Aus­strahl­ung dieser Areal­überbau­ung bewusst und setzen sich für eine rasche und effiziente Umsetzung ein. Ursprüng­lich war der Bezug der ersten Etappe 2024 geplant. Der Baustart verzögert sich aufgrund von Ein­sprach­en und der Aktua­lisier­ung des Raum­programms auf 2024 mit Bezug der ersten Etappe Ende 2025.

Diverse Schutz­mass­nahmen sowie Verschie­bungen und Absagen von kulturellen und sport­lichen Veran­stal­tungen und Projekten haben eine Vielzahl von Insti­tutionen stark belastet. Um diese Auswir­kungen abzufedern, sponserte ewl weiterhin bestehende Partner­schaften ganz nach dem Credo: «In guten wie auch in schlechten Zeiten». Als Plaket­tenspon­sor unterstützt ewl das Lozärner Fasnachts­komitee LFK auch im Jahr 2021. Für ewl ist die Förderung von lokalen und regionalen Kultur- und Sport­veran­stal­tungen eine Herzens­angelegenheit. Damit leistet ewl einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des gesell­schaft­lichen Erbes und setzt auf die Konti­nuität von morgen.