Energie im Wandel der Zeit

ewl hat das Ziel, die Bevöl­kerung in und um Luzern mit Strom, Wasser, Wärme, Tele­kommuni­kation und Energie­dienst­leis­tungen zu ver­sorgen. Um dieses Ziel zu er­rei­chen, inves­tiert ewl auf der einen Seite in Produk­tions­anlagen und auf der anderen Seite in die dazu­gehören­den Netze. Dabei ist es wichtig, die über­geord­neten gesell­schaft­lichen und techno­logischen Trends in der Strate­gie zu berück­sichtigen. Für ewl bestehen diese aus drei Schwer­punkten: Dekarbo­nisie­rung, Digitali­sierung und De­zentrali­sierung.

Dekarboni­sierung

ewl nutzt die globale Heraus­forderung als Chance und investiert seit Jahren in erneuer­bare Energie­lösungen und neue Techno­logien. Alleine in der Stadt Luzern geht es darum, 500 Giga­watt­stunden mit fossilem Gas produ­zierte Wärme künftig mit ökolo­gischer Energie zu sub­sti­tuieren. Dabei nimmt das Heizen mit indus­trieller Abwärme sowie das Wärmen und Kühlen mit See­wasser einen hohen Stellen­wert ein. Konkret nahm ewl im vierten Quartal 2020 gleich zwei Pionier­projekte in Betrieb: die neu gebaute See-Energie Zentrale Seefeld in Horw und die kom­plett moder­nisierte See-Energie Zentrale Inseliquai in Luzern. Mit der Moderni­sierung der See-Energie Zentrale Inseliquai wurde die Anlage­leistung vervier­facht. Dies ermög­licht den Weiter­ausbau des See-Energie Netzes in die Quartiere Kleinstadt sowie Neustadt und Tribschen. Ebenfalls in Planung ist der Bau der Er­schlies­sung in den Gebieten Haldenstrasse und Würzen­bach. Um Gebiete in der Gemeinde Horw und der Stadt Kriens zu ver­sorgen, wurde im Herbst die See-Energie Zentrale Seefeld in Horw in Betrieb ge­nommen. Die erste Wärme­lieferung für die Über­bauung Wegmatt erfolgte im Dezember. Im ersten Quartal 2021 werden weitere elf Quartier­zentralen in Horw und Kriens an das See-Energie Netz ange­schlossen. ewl wird in dieses Pionier­projekt 95 Millionen Franken investieren.

«Mit der Wärme aus den beiden See-Energie Zentralen Seefeld und Inseliquai können bis zu 15’500 Tonnen CO2 eingespart werden.»

Digitali­sierung

Die Strategie von ewl bein­haltet die Digitali­sierung der Energie­netze. Ein erster Schritt dafür sind die soge­nannten Smart Meter, also digitale Zähler, die das Strom­netz in Echt­zeit über­wachen und Basis für eine zeitnahe Steue­rung bilden. Sie ermög­lichen den Kundinnen und Kunden den Verbrauch zu visuali­sieren. ewl hat 2020 erste Pilot­projekte in der Stadt Luzern realisiert und startet 2021 mit der flächen­decken­den Installa­tion der Smart Meter. Ein weiteres Fundament für die Digitali­sierung bildet das ewl Glas­faser­netz – eine wichtige Basis für die Ent­wicklung der Stadt zu einer Smart City. Mit dem Ausbau des Glas­faser­netzes in Kriens wird der Digitali­sierungs­prozess weiter voran­getrieben.

«Die Smart Meter bilden die Basis der intelli­genten Netze und ebnen den Weg zur dezent­ralen Energie­produktion.»

Dezentrali­sierung

Die dezentrale Strom­erzeugung ent­wickelt sich erfreulich weiter: 397 Foto­voltaik­anlagen produzierten 2020 in der Stadt Luzern Solar­strom. Im Vergleich zum Vorjahr sind 50 neue Anlagen dazu­ge­kommen, die ihren Strom dezentral in das ewl Netz ein­speisen. Hier hilft die Digitali­sierung der Strom­netze, damit die dezen­trale Energie­produktion besser koordiniert werden kann. Den Trend Richtung «Prosumenten», also Konsu­menten, die ihren eigenen Strom produ­zieren, unterstützt ewl aber auch mit kon­kreten Lösungen im Bereich Bera­tung oder Um­setzung: zum Beispiel bei der Finan­zierung und Reali­sierung einer Foto­voltaik­anlage oder für den Zu­sammen­schluss von Nutzerinnen und Nutzern, um gemein­sam Strom für den Eigen­verbrauch zu produ­zieren (ZEV).