Auf zu neuen Ufern

Seit der Gründung im Jahr 2001 bietet ewl mit fundiertem Fach­wissen öko­logische und wirt­schaft­liche Alterna­tiven zu fossilen Lösungen an. Speziell in den Bereichen Fern­wärme und See-Energie hat ewl in den vergangenen Jahren grossen Effort und Engage­ment geleistet. Mit diesen Projekten erweitert ewl nicht nur das geografische Tätigkeit­gebiet, sondern bietet auch inno­vative Wege für kunden­spezifische Energie­dienst­leistungen an. Dadurch kann ewl mit klima­freundlichen Energie­formen die Abhängig­keit von fossilen Brenn­stoffen massiv reduzieren.

Der Vierwald­stätter­see birgt grosse Wärme- und Kälte­reserven. Ein kleiner Teil davon wird für eine umwelt­schonende Energie­versorgung genutzt. ewl ist Haupt­aktionärin der Seenergy Luzern AG und er­schliesst mit dem See-Energie Projekt grosse Teile der Gemeinden Horw und Kriens. Das See­wasser aus der Horwer­bucht wird künftig genutzt, um Gebäude zu heizen und zu kühlen. Es fliesst vom See in die See-­Energie Zentrale Seefeld und dort wird die Wärme durch einen Wärme­tauscher an ein separates Energie­netz übergeben. Das leicht wärmere oder kühlere Wasser wird danach in den See zurück­gefördert und ist für das Öko­system völlig unbe­denklich.

Ökologisch heizen und kühlen

Nachdem die Konzession zur Nutzung des See­wassers für thermische Zwecke und die not­wendigen Bau­bewilli­gungen erteilt wurden, startete im Frühling 2019 der Bau der See-Energie Zentrale beim Sport­platz Seefeld. Die Reali­sierung des See-Energie Projekts in Horw und Kriens kostet rund 95 Millionen Franken.

Mit dem See-Energie Projekt in Horw und Kriens werden jährlich bis zu 10’000 Tonnen CO2 eingespart.

Auch für die Wärme- und Kälte­versorgung der Stadt Luzern werden die Energie­reserven des Vierwald­stätter­sees zukünftig stärker genutzt. Mit der Sanierung der 1984 erbauten See-Energie Zentrale Inseliquai Luzern wurde 2019 begonnen. Sie ist bereits weit fort­geschritten und wird im Herbst 2020 vollendet. Damit wird eine Vervier­fachung der Anlage­leistung ermöglicht. Mit der Erneuerung wird auch die See­wasser­fassung um einen Kilometer bis ins Tiefen­wasser ver­längert und neu in rund 30 Meter Tiefe gefasst. Parallel dazu laufen die Planungen für die Er­weiterung des See-Energie Netzes rund um das Luzerner Seebecken. Damit werden in Luzern jährlich rund 5’500 Tonnen CO2 eingespart.

Abwärme sinnvoll nutzen

Ende 2019 wurde das Fern­wärme­netz im Rontal mit dem Netz in Emmen und Luzern ver­bunden. Die neue Transport­leitung ermöglicht die Kombination der Abwärme­nutzung der Kehricht­verbrennungs­anlage Renergia mit dem Walzwerk der Swiss Steel AG. Das gesamte Leitungs­netz im Rontal von Root, Dierikon, Buchrain, Ebikon bis nach Emmen und Luzern ist um die erfreuliche Länge von 2.3 Kilometer gewachsen und beträgt stolze 32.8 Kilometer. Das Fern­wärme­netz wächst weiter und wird laufend verdichtet. Unter anderem wurde mit dem Ausbau des Netzes in den Stadt­teilen Littau und Reuss­bühl sowie im Quartier Längenbold in Root ­begonnen. 2019 wurden über 180 Kundinnen und Kunden täglich mit öko­logischer Fern­wärme versorgt. Zu diesen zählen unter anderem das Kantons­spital Luzern, die Schindler-Gruppe, das Emmen Center, Liegen­schaften der ­Gemeinden Emmen, Ebikon, Root und Buchrain, die Mall of Switzerland, das Wohncenter Emmen sowie das Betagten­zentrum Staffelnhof. Mit der gelie­ferten Ab­wärme können ein Äquivalent von 7.3 Millionen Litern Heizöl oder 19'000 Tonnen CO2 einge­spart werden.

Der Anteil der Abwärme im Fern­wärme­system lag 2019 bei 97 Prozent. Das Fern­wärme­system ist ökologisch, wirt­schaftlich und kunden­orientiert erfolgreich auf Kurs.

Mittelfristig rechnet ewl mit einem jährlichen Fern­wärme­absatz von über 100 Giga­watt­stunden. Mit dem aktuell geplanten Ausbau beträgt das Investitions­volumen rund 130 Millionen Franken. Der Wärme­absatz ist im Jahr 2019 um 7.6 Prozent gestiegen. Mit den Abwärme­quellen der Renergia und von Swiss Steel konnte der fossile Energie­anteil massiv reduziert werden.