Unter­nehmens­strategie im Blick

ewl hat im Geschäfts­jahr 2021 die zehn­jährige Unter­nehmens­strategie über­arbei­tet, im Jahr 2022 ist die Geneh­migung durch den Ver­waltungs­rat ge­plant. Steht nun ein Rich­tungs­wechsel bevor?

Remo Lütolf Ein Kurs­wechsel um 180 Grad ist für ewl dank voraus­schauender Planung weder nötig noch sinn­voll, wie unsere strate­gische Analyse er­geben hat. Mit der öko­logischen Aus­richtung ist ewl fort­schritt­lich unter­wegs, und zahl­reiche Investi­tionen in er­neuer­bare Projekte haben in den ver­gangenen Jahren bereits dazu bei­ge­tragen. Die neue Unter­nehmens­strategie be­stätigt diesen ein­ge­schlagenen Weg. Wir wollen die erneuer­bare Energie­ver­sorgung weiter aus­bauen und als öko­logische Energie­dienst­leisterin voran­gehen.

Patrik Rust Wichtig ist für ewl, um­fassend auf Öko­logie und Nach­haltig­keit zu achten. Der öko­logische Fokus be­trifft also nicht nur einzelne Bereiche wie die Wärme, sondern wird konse­quent umge­setzt. Nehmen wir bei­spiels­weise das Trink­wasser, das ewl täglich frisch ins Haus liefert. Es wird ressourcen­schonend auf­be­reitet. Chemie ist dank modernsten Auf­bereitungs­ver­fahren kaum nötig. Oder sprechen wir vom neuen Rechen­zentrum Stollen Luzern, das mit­hilfe von See­wasser­kühlung und erneuer­barem Strom CO2-neutral be­trieben wird. ewl nutzt lokale Ressourcen und setzt auf kurze Trans­port­wege. Dadurch wird der Aus­stoss an Treib­haus­gasen mini­miert, die Region ge­stärkt und erst noch die Ab­hängig­keit vom Aus­land redu­ziert.

Kurze Trans­port­wege und geringe Ab­hängig­keit: Dazu passt der zu­nehmen­de Trend, das Elektro­auto mit Solar­strom vom eigenen Dach zu speisen. Wie geht ewl auf diese Ent­wick­lung ein?

Remo Lütolf Strom und Mobili­tät treffen hier auf­einan­der und er­gänzen sich ideal. Dieser Ent­wick­lung trägt ewl in der neuen Strategie Rechnung. Zum einen mit zusätz­lichem Engage­ment im Bereich Foto­voltaik. Als Dienst­leisterin steht ewl zur Seite, wenn es um Fragen der Reali­sierung, Finan­zierung und Energie­optimie­rung geht. Grosses Poten­zial sehen wir bei Arealen und Mehr­familien­häusern, wo Foto­voltaik­anlagen Teil einer energie­effi­zienten Gesamt­lösung sind.

Patrik Rust Solche Gesamt­lösungen nehmen ver­mehrt auch Lade­möglich­keiten für Elektro­autos in den Blick. E-Mobilität gewinnt an Fahrt, und damit steigt der Bedarf an Lade­stationen. Wer ein Elektro­auto besitzt, möchte es zu Hause oder bei der Ar­beit laden können. Zu diesem Ziel trägt ewl als Dienst­leisterin für intelli­gente Lade­lösungen ver­stärkt bei. Sodass sich öffent­liche und private Lade­stationen für Nutzer­innen und Nutzer komfor­tabel er­gänzen.

«Wir wollen die erneuer­bare Energie­ver­sorgung weiter aus­bauen und als öko­logische Energie­dienst­leisterin voran­gehen.»

Wie will ewl den All­tag mit ihren Diens­ten künf­tig weiter erleich­tern?

Patrik Rust Digitale Helfer stehen auch bei ewl im Fokus der Ent­wickl­ung. Etwa das Kunden­portal, das ewl 2022 lancieren wird. Oder Smart Meter, die den Strom­ver­brauch trans­parent er­fassen und das Energie­sparen zu Hause unter­stützen. Mit dem Glas­faser­aus­bau legt ewl die Basis für zu­kunfts­trächtige Lösungen – von der elek­troni­schen Park­raum­bewirt­schaf­tung bis zur Ge­bäude­konnek­tivität. Ganz nach dem Stich­wort «Smart Building», das ewl als Inno­va­tions­schwer­punkt in der neuen Strate­gie fest­hält. Unser Ziel dabei ist, Abläufe zu verein­fachen und dank solchen intelli­genten Helfern für Energie­effi­zienz zu sorgen. Dies kommt Kundinnen und Kunden sowie dem Klima gleicher­massen zugute.

Remo Lütolf Damit will ewl die aktuellen Ent­wick­lungen der Digitali­sierung, Dezentrali­sierung und Dekarboni­sierung sinn­voll ver­binden und diese Chancen nutzen, um den Um­stieg auf eine er­neuer­bare, zu­nehmend dezent­rale Energie­ver­sorgung zu unter­stützen.